Die Deutschen nehmen täglich unzählige Medikamente gegen Depressionen ein. Ist die Freude am Leben verloren gegangen, können diese Präparate sehr hilfreich sein. Antidepressiva werden vorrangig eingesetzt, um die Konzentration und die Leistungsfähigkeit zu steigern. Alltägliche Aufgaben sollen sich damit wieder leichter erledigen lassen. Diese Medikamente liefern den entscheidenden Vorteil, dass weitere depressive Phasen gar nicht erst aufkommen und die Lebensqualität dadurch nicht länger eingeschränkt wird.
Treten im Rahmen der Behandlung keine ernstzunehmenden Nebenwirkungen auf, wird die Verordnung durch viele Ärzte auf unbestimmte Zeit erneuert. Doch mit der regelmäßigen Einnahme kommt auch irgendwann die Zeit, in denen die Nebenwirkungen für den Betroffenen nicht mehr akzeptabel sind. In vielen Fällen gewöhnt sich der Körper an die Wirkung, weshalb diese kaum noch wahrnehmbar ist. Viele Patienten entscheiden sich an dieser Stelle dafür, die Antidepressiva abzusetzen. Vor allem im Hinblick auf den Gedanken, die Antidepressiva nicht mehr zu benötigen.
Wichtig ist, dass du deine Entscheidung die Pillen abzusetzen, sorgfältig überdenkst und dies mit ärztlicher Unterstützung angehst. Es ist also wichtig, dass du das Absetzen nicht im Alleingang startest. Vor allem nicht, wenn du die Medikamente über einen langen Zeitraum eingenommen. Dann kann es zu Entzugserscheinungen kommen, welche im schlimmsten Fall den Weg zurück in die Depressionen bedeuten. Viele Menschen werden dazu verleitet, erneut zur täglichen Pille zu greifen, da die Entzugserscheinungen nicht aushaltbar sind. Glücklicherweise gibt es jedoch Maßnahmen, mit denen sich der Ausstieg vereinfachen lässt. Die Ausstiegssymptome lassen sich dadurch auf ein erträgliches Niveau absenken. Im nachfolgenden Ratgeber wollen wir auf diese Maßnahmen eingehen. Alles was du zum Thema wissen solltest, erfährst du jetzt.
Die Wirkung von Antidepressiva basiert auf der Niveau-Veränderung deiner Neurotransmitter. Dabei handelt es sich um chemische Botenstoffe, welche im ganzen Körper an die Rezeptoren deiner Nervenzellen anhaften, um deren Aktivität zu beeinflussen. Dies führt dazu, dass sich die Neuronen letztendlich an das Niveau der Neurotransmitter anpassen. Wird das aktuelle Niveau dabei zu schnell geändert, können Symptome auftreten welche von leicht bis belastend empfunden werden. Dies geschieht in der Regel, wenn du dein Antidepressivum zu schnell absetzt. Die abrupte Beendigung der Einnahme bringt zwar keine medizinischen Risiken mit, jedoch können die Folgen sehr unangenehm für die Betroffenen sein.
Neue Präparate setzen sich aus den sogenannten SRI und SNRI zusammen. Beide Wirkstoffe nehmen Einfluss auf dein Serotonin-System. Sowohl die Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, als auch die Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer gehen mit einer ganzen Reihe an Nebenwirkungen einher. Deren Abbruch-Symptome (Absetzsyndrom) umfassen in der Regel Depressionen und Angstzustände. Eben jene Symptome, weshalb das Medikament in den meisten Fällen überhaupt erst verschrieben wurde. Das Wiederauftreten dieser Symptome kann einen Rückfall bedeuten und gegebenenfalls eine weiterführende Behandlung erfordern.
Wenn du die Medikamente zu schnell absetzt, kann gleich eine ganze Reihe unangenehmer Symptome auftreten. Dazu gehören:
Auch wenn sich diese Symptome erst einmal schlimm anhören, so solltest du dich nicht von deiner Entscheidung entmutigen lassen. Viele dieser Begleiterscheinungen lassen sich minimieren oder sogar verhindern. Und das klappt am besten, indem das Präparat ausgeschlichen wird. Das bedeutet, dass das Antidepressivum nur sehr langsam, also Stück für Stück abgesetzt wird.
Sprich mit deinem Arzt und erörtere gemeinsam mit ihm oder ihr den richtigen Zeitpunkt. Es ist niemandem geholfen, wenn du die Medikamente schnell absetzen möchtest, deine aktuellen Lebensumstände dies jedoch nicht zulassen. Zum Beispiel, wenn du gerade einen neuen Job bekommen hast oder du erhöhtem Stress ausgesetzt bist. Lass dir Zeit und setze dich dabei nicht unter Druck!
Es bietet sich an, einen Absetzplan aufzustellen. Dieser Plan beinhaltet die langsame Reduzierung der Dosis und hilft im Idealfall dabei die Abbruch-Symptome zu regulieren. Auch dabei solltest du mit deinem Arzt sprechen, welcher dir dabei behilflich ist, die richtigen Dosierungen in deinen Plan aufzunehmen. Die Ausführung richtet sich danach, welches Präparat du wie lange eingenommen hast. Wichtig ist auch, deinen Tagesablauf zu planen und strukturieren, um sich von den Absetzsymptomen abzulenken.
Die Psychotherapie ist wichtig. Du kannst dich im Rahmen einer Therapie von den vergangenen Depressionen erholen und damit sogar das erneute Auftreten verhindern. Aus Studien geht hervor, dass Patienten die sich im Rahmen des Medikamentenabbruchs einer Therapie unterzogen haben, seltener von einem Rückfall heimgesucht wurden.
Wenn du den Fokus darauf legst deinen Lebensstil anzupassen, kannst du damit nicht nur weitere Depressionen in Schach halten. Du hast zudem die Gelegenheit, deinen allgemeinen Gesundheitszustand zu verbessern. Folgende Maßnahmen haben sich dabei bewährt:
Vor allem körperliche Aktivitäten zeigen bei vielen Menschen eine deutliche antidepressive Wirkung. Die Übungen sorgen dafür, dass Serotonin beim Binden an die Rezeptoren deiner Nervenzellen, besser verfügbar ist. Die Änderungen im Serotoninspiegel lassen sich dadurch leichter kompensieren.
Während deines Absetzungsprozesses, solltest du den Kontakt zu deinem Arzt unbedingt aufrechterhalten. Wichtig ist, dass du deinem Arzt alles Wissenswerte mitteilst. Informiere ihn oder sie über sämtliche emotionalen und körperlichen Symptome, welche du eventuell auf den Entzug zurückführen kannst. Gegebenenfalls verschreibt dir der Arzt ein Medikament für den kurzen Einsatz, welches die Symptome lindern kann. Das kann beispielsweise ein Schlafmittel oder ein Antihistaminikum sein. Letzteres beschreibt ein Mittel gegen Angstzustände.
Auch enge Freunde oder Verwandte können involviert werden. Wenn du Vertrauenspersonen in deinem Umfeld hast, kannst du diese in deinen Plan mit einbeziehen. Berichte ihnen von deinem Vorhaben. Wenn diese Menschen wissen, dass du gerade dabei bist ein Antidepressivum abzusetzen, können sie sich besser auf mögliche Reizbarkeit und andere Symptome einstellen. Sie können deine aktuelle Situation dadurch leichter nachvollziehen und besser damit umgehen. Außerdem können Außenstehende mögliche Anzeichen für eine wiederkehrende Depressionsphase erkennen, welche du selbst gar nicht wahrgenommen hättest.
Du kannst dir das Absetzen erträglicher gestalten, wenn du Nahrungsergänzungsmittel wie zum Beispiel Vitamine einsetzt. Zwar handelt es sich dabei nicht um einen Ersatz, jedoch lassen sich viele Symptome durch die Einnahme der folgenden Substanzen lindern. Du hast es somit leichter mit dem Entzug fertigzuwerden.
Omega-3 ist essentiell. Das bedeutet, dass unser Körper die Fettsäure nicht selbständig herstellen kann. Wir müssen diese also über die Nahrung zuführen. Reicht die Aufnahme über Lebensmittel nicht aus, besteht die Möglichkeit mit entsprechenden Präparaten zu ergänzen. Omega-3 findet sich zwar in sämtlichen Fischarten, jedoch gibt es Meeresbewohner, welche durch einen besonders hohen Gehalt der wertvollen Fettsäure hervorstechen. Zum Beispiel:
Thunfisch aus der Dose ist besonders reich an Omega-3. Beim Kauf solltest du beachten, dass der Omega-3-Anteil bei wildgefangenen Fischen höher sein kann, als es bei Zuchtfischen der Fall ist. Wenn du auf Nahrungsergänzungsmittel setzt, kannst du mit Fischöl-Kapseln unterstützend auf deinen Entzug einwirken.
Mineralien sind wichtig und können sich positiv auf depressive Symptome auswirken. Das betrifft vor allem:
Vor allem Zink nimmt großen Einfluss auf depressive Verstimmungen. Aus Studien geht hervor, dass die Häufigkeit von Depressionen durch eine Ernährungsanpassung mit hohem Zinkanteil verringert werden kann. Sowohl bei Männern, als auch bei Frauen. Außerdem zeigte die erhöhte Zinkaufnahme Verbesserungen in Bezug auf die Stimmung der Patienten, welche weniger feindselig und verärgert waren.
Aus Untersuchungen ging hervor, dass der Wert für Folsäure bei folgenden Erkrankungen unter dem normalen Niveau liegt:
Damit unser Gehirn ordnungsgemäß funktionieren kann, sind vor allem die Vitamine B-6 und B-12 sowie Folsäure besonders wichtig. Alle drei Substanzen nehmen Einfluss auf unser Gedächtnis, auf die Stimmung und die Fähigkeit zu lernen. Inzwischen konnte nachgewiesen werden, dass diese Präparate dabei behilflich sein können, die Entzugserscheinungen zu lindern.
Dabei handelt es sich um einen wildwachsenden Strauch dessen positive Wirkung auf den menschlichen Organismus seit Jahrhunderten bekannt ist. Die Pflanze wird vor allem in Europa verarbeitet und meistens in Form eines Nahrungsergänzungsmittels angeboten. Johanniskraut hat jedoch den Nachteil, dass dessen Wirkung nicht mit anderen Medikamenten konform geht. Das betrifft insbesondere Antidepressiva, weshalb du unbedingt mit deinem Arzt sprechen solltest, bevor du die Darreichung in Erwägung ziehst.
Wenn du dich für die gezielte Einnahme von einzelnen Aminosäuren wie zum Beispiel 5-HTP entscheidest, hast du die Möglichkeit die Chemie deines Gehirns wieder auszugleichen. Damit lassen sich verschiedene Beschwerden lindern oder sogar vermeiden:
Aminosäuren können außerdem dabei behilflich sein, andere Ursachen für Angstzustände zu bekämpfen. Auch Depressionen und Schlaflosigkeit welche mit Angstzuständen kombiniert sind, können damit optimiert werden. 5-HTP oder Tryptophan z.B. kann dir dabei helfen deine Gehirnchemie auszubalancieren, womit sich die Nebenwirkungen beim Absetzen von verschreibungspflichtigen Antidepressiva vermindern lassen.
Wichtig ist, dass du dir beim Absetzen Zeit lässt und dich nicht unter Druck setzt. Je mehr Personen du mit einbeziehst, umso leichter wird dir der Entzug fallen. Vergiss nicht, deinen Arzt regelmäßig über deine Empfindungen in Kenntnis zu setzen und mach dir am besten einen Plan, um das Medikament auszuschleichen.
Hallo, mein Name ist Dennis und ich blogge hier über meine Erfahrungen mit Depression und Angststörungen. Mir geht es mittlerweile wieder gut. Trotzdem werde ich diesen Blog weiter ausbauen, um möglichst viele Menschen im Umgang mit der Krankheit zu unterstützen.
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